mon santo (version), 2017 Aluminium, Bambus, Clay und Schnur. Dimension variabel

mon santo (version), 2017 Aluminium, Bambus, Clay und Schnur. Dimension variabel

 

Markus Merkle erschafft kontemplative Arbeiten mit einfachen, natürlichen Materialien, die er  zunächst verfremdet, um sie anschließend wiederum naturähnlich anzuordnen. Die Bündel aus Bambusstäben mit modellierten Handgriffen von „version (mon santo)“ erinnern an Kornähren. Stärker als jedem anderen Lebensmittel droht Getreide durch den Eingriff von Konzernen in die genetische Grundsubstanz die unwiderruflich Veränderung aus Ökonomisierungsgründen. Die Folgen sind jedoch nicht abzusehen. Eingebunden in zylinderförmige Metallgehäuse, wirken die Bambusstäbe domestiziert. Die Handabdrücke des Künstlers stehen für Spuren, die der Mensch bei der Manipulation der genetischen Formel hinterlässt. Gleichsam zeigt dies jedoch auch, dass der Mensch diese Eingriffe steuern kann, die Zukunft durchaus noch Handlungsfreiräume bereithält. Die Grundeinheiten der hängenden Skulptur „Romeo“ nehmen Bezug auf die Maße der Räume der Städtischen Galerie. Als Linie im Raum vollziehen die knöchern wirkenden, rechtwinklig angeordneten Stangen eine Spiralbewegung nach und wecken Assoziationen zum räumlichen Modell der DNA-Doppelhelix.                     Holle Nann